Ein Tongrubengarten mit Geschichte
„Farbenfroh“ ist genau die richtige Beschreibung für diesen Garten. Hier findet man überall etwas, was Farbe bringt. Es sollte ein großzügiger Garten mit unterschiedlichen Wegen und vielen Aussichtspunkten entstehen. Kurze, schlüssige Wege ohne große Umwege, eingebettet in eine naturnahe Pflanzenvielfalt, die letztlich auf einer Schuttfläche gedeihen sollte. Es war ein Abenteuer diesen Garten zu gestalten.
Es ist ein Garten mit einer ungewöhnlichen Geschichte. Er liegt in einem Gebiet, in dem früher Ton für die Ziegelherstellung abgebaut wurde. Auf 3.800 m² haben zwei Grundstücke zueinandergefunden, mit Details und Weite. „Wir haben nahezu alles einmal umgedreht und jede Menge Schätze geborgen: Ziegel, Keramik- und Porzellanscherben, aber auch Parfumflakons“, erzählt Maria Hänsch, Dipl.-Ing. Landespflege der Potsdamer Gartengestaltung GmbH. Heute sieht man davon nichts mehr. Stattdessen präsentiert sich die Farbenvielfalt, die die Gartenbesitzer durch das ganze Jahr begleitet.
Geschwungene Linien
Eine andere Beschreibung für diesen Garten heißt „geschwungen“. Hier gibt es kaum Geraden, es dominieren Kurven. Die geschwungenen Wege in Granit (insgesamt 350 Meter), die im römischen Verband verlegt wurden, sind die Besonderheit der Ausführung und eine wundervolle Lösung für Wege mit möglichst wenig Fugen.
„Ich wollte nichts Starres, sondern etwas Lebendiges, was wächst. Etwas, was für meine Kinder oder Generation danach bleiben kann. Die Pflanzen sind so angelegt, dass sie wachen und sich verändern können und beständig sein können. Das war uns wichtig.“ – Bauherr.
Robuste und trockenresistente Pflanzen
Bei der Wahl der Pflanzung haben wir auf trockenresistente Arten gesetzt, die durchaus robust sind. Die Pflanzen sollten mit extremer Trockenheit und Sonne zurechtkommen, an anderen Stellen mit feuchtem Schatten. Nur der Rasen wird bewässert.
Die Pflanzung bietet das ganze Jahr ein Feuerwerk an Farben. Fächer-Ahorne, Gräser unterschiedlichster Arten und Sorten (Chinaschilf, Lampenputzer, duftendes Tautropfengras), Zieräpfel und -kirschen, Obstgehölze, Stauden für Sonne und Schatten (Anemonen, Elfenblumen, Funkien, Astern, Purpurglöckchen, Rosen, Salbei, Lavendel, Winterblühende Mahonien oder Fette Henne) – die Auswahl bringt Lebendigkeit in den Garten.
Hecken und Sträucher bilden den grünen Hintergrund im Sommer. Im Frühjahr zeigen sie sich mit Blütenvielfalt, im Herbst zaubern sie durch Laubfärbung und Beeren einen ganz anderen Charakter. Ab dem Frühjahr dominieren robuste Sommerstauden. Die Vielfalt lockt viele Enten und Schwäne an. Gräser in großer Üppigkeit geben dem Garten Struktur und Schwung.
Bäume gehören zum Höhepunkt. Sie sorgen für Aus- und Durchblicke, durch den Wechsel von Licht und Schatten für ein Raumempfinden im großen Garten. Kirschen als kleine Allee, ein Apfelbaum als Solitär – Obstbäume wecken Emotionen. Ein Amberbaum, der in seiner Herbstfärbung kaum zu übertreffen ist und die Weide am Ufer des Wassers waren ein großer Wunsch, denn romantischer und passender geht es am Ufer kaum.
Größe des Gartens: ca. 3.800 m²
Sichtschutz:
Mobile Hecken, Robinienstämme geschält, Eibe (Taxus) als Hecke.
Bodenbeläge:
Granit anthrazit geflammt, Granit grau Kleinstein als Einfassung, Tropenholz geriffelt.
Pflanzen:
Schneeball (Viburnum), Schafgarbe (Achillea), Schmetterlingsflieder (Buddleja), Wolfsmilch, Amberbaum (Liquidambar), Weide (Salix), Apfelbäume (Malus), Heckenpflanzen (Taxus baccata), gewöhnliche Felsenbirne (Amelanchier ovalis), Rosen, Salbei (Salvia), Lavendel (Lavandula), Mahonien (Mahonia), Reitgras (Calamagrostis), Storchschnäbel (Geranium), Staudenknöteriche (Bistorta), Purpurglöckchen (Heuchera), Winkel-Segge (Carex remota), Waldanemone (Anemone sylvestris), Chinaschilf (Miscanthus), Astern, Nieswurz (Helleborus), Feuerdorn (Pyracantha).